Montag, 25. Oktober 2010

11 Geist, Seele und Psyche

Der Weg des ICH BIN zwischen Gesamt-Psycheund Individual-Psyche


Es wäre denkbar, daß die vorgenannten Partikelchen der Bewußtseins-Einheiten identisch sind mit der Vorstellung von der Seele als Teilchen-Identität eines personifizierten Gottes (Gesamt-Seele), sich dynamisch modellierend als unendliches-endliches ALLES-NICHTS - im vitalen Prozeß einer zyklischen Trennung zwischen ALLEM und NICHTS:

  • Der Geist als dem Seelen-Teilchen innenwohnde Kraft und Orientierung auf dem Wege der Werterfüllung.
  • Die Individual-Seele als Spiegel-Teilchen (Reproduktions-Rasterteilchen) des Schöpferischen Prinzips - bedingt ausgestattet mit individuellen Freiheiten eines liebevoll begrenzenden, formgebenden Kristall-Gitters - auf der Darstellungs-Suche (Weg der Werterfüllung) nach dem Göttlichen SELBST (ORIGINAL); koordiniert durch die Sprache des Gewissens, der inneren Weisheit und Gewißheit, in Spontaneität das Ziel der EINHEIT (Urbild-Dynamik) zu erreichen.
  • Die PSYCHE schließlich als Mittler zwischen Geist und Seele - als steuerndes ZWISCHEN dem Einen und Anderen.


Von der Individual-Psyche gesteuerte Seelen-Informations-Einheit

So gesehen stellt sich der GEIST dar als Quelldaten-Informations-Träger; die PSYCHE hingegen als Regler zwischen Gesamt-Psyche und Individual-Psyche, sozusagen als das Medium, über welches die Kommunikation stattfindet. Sie  koordiniert gewissermaßen die verschiedenen Wirkräume (Prinzip I/II) mit dem Ziel, das Gesamt-Geschehen (Original und Kopie) deckungsgleich aufeinander abzustimmen.

GEIST-SEELE-PSYCHE entspräche damit einer kontrollierten (regelbaren) Informations-Einheit, die einerseits als treibende Kraft im materiellen Körper (ICH...), wie andererseits als spirituelles SEINS-Teilchen im Traum-Raumkörper (...BIN) existiert - verbunden durch das Medium eines kommunikativen, nach Werterfüllung strebenden Netzwerk-Weges (ICH BIN der Weg). Über ihn können die Originalbild-Informationen aus dem Traumraum des Wahrscheinlichkeiten-Potentials abgerufen werden - im Sinne permanenter Bewußtseins-Erweiterungen der Individual-Seele. So gesehen böte sich die religiös veränkerte Verständnis-Ebene an:

ICH (Vater-Prinzip)
BIN (Mutter-Prinzip)
der WEG (Sohn-Prinzip).

Die Kommunikation mit allen Ebenen und durch alle Wirkräume hindurch würde stattfinden über ein noch zu spezifizierendes Kommunikations-Netz, welches mittels Rückmeldungen (in Form von Bewußtseins-Sprüngen und Sphärenwechsel-Impulsen) dafür sorgt, daß ein optimaler Abgleich der dynamischen Bildinhalte möglich wird. Die Koordination aller Parameter wie Urbild-Information, SOLL- und IST-Abgleich, individueller Werterfüllungs-Grad, Lernbegierde, Spielfreude etc. bleibt schließlich der PSYCHE vorbehalten. Sie sucht stets nach innovativen Lebensräumen und optimalen Lernbedingungen für das auf gemeinsame Werterfüllung programmierte Spiegelteilchen. Wenn ihre Funktion versagt, die Koordination der Daten fehlerhaft läuft oder falsche Daten vermittelt werden, gerät die Seele in „Error-Not“, verbunden mit Turbulenzen und Verwirrung. Allein der nie versagenden Quelldaten-Information wäre es dann zu verdanken, daß immer wieder Zugriff gewährt ist auf das zuverlässige Potential unverfälschter Ursprungs-Dateien.

So abgesichert diese System-Theorie in allen Details sich präsentiert, sollte angenommen werden, daß die funktionale Aufgabenbewältigung der Seelen-Partikel ein Kinderspiel ist. Doch das Wechselspiel-orientierte Geschehen scheint vom Spiele-Initiator offensichtlich dramaturgisch höchst spannungsgeladen in Szene gesetzt: da offensichtlich die Aufgabenstellung gewissermaßen von motorischer Ambivalenz (Kräftespiel) durchdrungen ist - nämlich durch Individualität Ganzheitlichkeit zum Ausdruck bringen zu wollen (zu müssen). Eine „ICH BIN einzigartig - Prägung“ verführt schließlich leicht zu egozentrischer Eigendynamik. Individualität wird nicht in Abstimmung mit dem DU gelebt, im Sinne einer Expansion auf "Lücke" - sondern gerne zu Lasten von Schwächeren. Somit kann sich die Ziel-Vorgabe zunächst nicht für Jeden erfüllen, was bedeutet, daß das gemeinsame Ziel auf diesem Wege nicht erreicht wird.

Die ego-zentrierte Version des "ICH BIN der WEG - Bewußtseins" wird also einer Korrektur bedürfen. Individualität bedarf differenzierter Vorstellungs-Muster; sie zunächst rein theoretisch zu finden, scheint mit zum Aufgabenkomplex der "Alles umfassenden Göttlichen Spiele-Idee" zu gehören. Eine optimale Wiedergabe der ORIGINAL-Dynamik wird schlußendlich nur durch eine ganzheitlich-orientierte SELBST-Aufgabe zu erzielen sein. Das formal Begrenzte (ICH BIN so oder so) kann weder theoretisch noch praktisch das Unendliche widerspiegeln. Das Teilchen bleibt solange ein Teilchen, wie es nicht mit dem Ganzen verschmilzt. Tut es das - ist es bereit, sein Eigenleben für das Ganze einzutauschen - dann erst verläßt es den Weg der Eigenwilligkeit und gewinnt die Welt der Spontaneität.

Solange also das zentrale Bedürfnis besteht, die materielle Formenvielfalt (ohne permanente Wandlung des Bewußtseins) eigenwillig auszukosten - bzw. die Vorstellung dominiert, mittels trennender Ego-zentrierter Handlungsmuster eines falsch interpretierten "ICH BIN - einzigartig - Bewußtseins" dem gemeinsamen Ziel näher zu kommen - solange wird dieses Seelen-Teilchen das Spiel-Ziel verfehlen. Es wird sich zwar möglicherweise zu einem nahezu perfekten Spiegelteilchen entwickeln können - doch bleibt es nach wie vor der illusionären Spiegelwelt verhaftet.

Ein Teil des ORIGINALS zu werden bedeutet vielmehr:

- eintauchen in die Tiefe des Nichtbewußtseins;
- die Polarität aufgeben;
- das Gefühl der Trennung überwinden;
- identisch werden mit dem Original des ALLES-NICHTS.

Würde das "Göttliche Spiele-Modell" diesen Lernprozeß der Seele jedoch zu einfach gestalten, fehlte theoretisch jede Art von Antrieb, die Lust mitzumachen, durchzuhalten und nicht zuletzt ein dramaturgischer Spannungsbogen bis zum Schluß. Ja, das Ganze wäre von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Denn wo bliebe die Motorik, die permanente Umwälzung zyklischen Geschehens, das Ein- und Ausatmen des Prinzips, das Pulsieren, die Vitalität, Druck und Gegendruck - wenn alles von Anfang an sich EINS wäre.

In einem solchen Kontext bietet sich an, daß der "Göttliche Spiele-Initiator" etwas entwickelte, das zunächst polar entgegengesetzt sich darstellt, sich durch die Verschiedenheit der Ansichten (Bewußtseins-Ebenen) und Ziele in Erregung bringt, aneinander reibt, gegenseitig verdrängt, sich schließlich an einem "Punkt X" entzündet...explodiert / implodiert... sich wandelt, neue Kraft schöpft, innovative Spiel-Varianten sich ausdenkt - um diese in einer neuen Spieldynamik zu realisieren...

Beides muß also möglich sein:
das harmonische Wechselspiel wie gleichermaßen ein disharmonisches Kräftespiel, welches immer dann entsteht, wenn im harmonisch aufeinander abgestimmten Schwingungsfeld eine Gegenströmung oder Gegenrhythmik sich durchzusetzen imstande ist.

Das motorische Spannungsfeld des ICH BIN

 Wechselspiel und Kräftespiel sollten theoretisch einander abwechseln können, so wie "Dynamische Ordnung" und "Beta-CHAOS" oder Frieden und Krieg - oder alles andere, das zyklisch sich entfaltet und wieder vergeht. Bewußtseins-Sprünge, Sphären-Wechsel und kommunikative Agilität würden die Betroffenen im Laufe der Zeit dem Ziel näher bringen, das Niveau anheben, die einstigen Gegner einander freundschaftlich stimmen, bis man schließlich wieder EINS würde - und das Spiel erneut beginnen könnte...

Die Erfindung (Empfindung) von Gut oder Böse - im Sinne einer Trennung oder Spaltung in das Eine oder Andere - käme einer solchen Spiele-Gestaltungs-Theorie nur entgegen - womit GOTT gerechnet haben muß, sollte dieser Gedankengang so oder ähnlich in der Tat verankert sein. Gleichermaßen müßte er damit gerechnet haben, daß mit zunehmendem Transparent-werden eines solchen Spielgeschehens das Spiel selbst an Spannung verlieren würde: es käme eine Art Langeweile auf - ähnlich dem Gefühl, daß er - GOTT SELBST womöglich hatte - kurz bevor er (wieder einmal) darüber entschied, das ALLESNICHTS vom NICHTS zu trennen.

In diesem Zusammenhang wäre die Seele zunächst mit einer überlebensfähigen Motorik auszustatten, die alle vorerwähnten Charakteristika erfüllte: so müssen zunächst einmal zwischen dem ICH und dem BIN potentielle Konflikt-Felder einprogrammiert werden,  welche imstande sind, das Spielgeschehen (innerhalb eines individuellen Seelen-Teilchens - wie gleichermaßen im Feld des Seelen-Kollektivs) permanent in Spannung zu halten. Dies entspräche dem dramaturgischen Konfliktfeld und Spannungsbogen des Spiels ansich; nämlich ganzheitliches Geistgeschehen durch individualisiertes Körpergeschehen ausdrücken zu müssen.

Wie sich der im individuellen Körper gefangene Seelenteil (ICH WILL SEIN...) auch bemühen wird - seine Zielvorgabe (wie zuvor erwähnt) kann zunächst nur annähernd erreicht werden. Wahrscheinlicher Hintergrund dieser Herausforderung ist - abgesehen von der daraus entstehenden Motorik - Kreativität ins Spiel zu bringen. Sie dient - auf dem Weg zunehmender Werterfüllung - praktisch als Optimierungs-Instrument (bedingt durch permanentes Eintauchen in das Wahrscheinlichkeiten-Potential) ebenso wie „Schlüssel-Schloß-Kommunikation“ unter den Spiele-Teilnehmern. Kreativität wiederum wird sich dann optimal entfalten, wenn Freiheit der Entscheidung möglich ist. Auf diese Weise könnte sich ein unendlicher Raum von Realisations-Mustern bilden (sodaß es für den Spiele-Initiator selbst gewissermaßen zu einem lustvollen Abenteuer der Betrachtung würde).

In der hoffnungsvollen Annahme, daß die "Höchste Spiele-Instanz" ein Spiel kreiiert hat, welches unter derartigen - etwas riskant anmutenden Spielmustern - wirkliche (überlebensgefährdende) Probleme umgeht, wäre ein „Happy-End“ nur wünschenswert: „Werde Licht“ könnte es lauten; das liebevoll zugeflüsterte Lösungswort am Ende eines Spiele-Zyklus. Denn erst wenn das Individuum selbst zum Licht wird, aus seinem SELBST heraus leuchtet, ist es frei von Schatten, befreit vom begleitenden Dunkel der Bipolarität. So kann es sich nicht mehr als SELBST erkennen, wird aufhören SELBST zu sein, GOTT-ähnlich zu werden. Denn jetzt IST es GOTT, das Original - und nicht mehr nur ein mehr oder weniger taugliches Runzelkorn einer Reproduktion.