Montag, 25. Oktober 2010

08 Der Antrieb des Systems

Empfindungsmuster der Individual-Psyche


Zunehmende Werterfüllung (im Sinne eines permanenten Optimierungs-Prozesses) stellt die Neugier oder Wißbegierde, den Drang zur Veränderung und Träume-Realisation, wie die Liebe zum experimentellen Spiel in den Vordergrund aller Aktivität. Ohne diese Auslöser und Antriebe wäre bald Stillstand im System - nichts würde sich mehr bewegen. Somit erhalten Eva´s Neugierde und die Verführungskraft der Schlange im Paradies einen neuen Stellenwert - nämlich den der Motorik im System. Aus der geschlossenen, harmonischen Einheit wird ein Zustand der Bewußtseins-Spaltung, des Gefühls der Trennung, des gegenseitigen Abstands. Das zunächst unbewußte EINE SELBST teilt sich in Bewußtseins- Einheiten, welche sich jetzt als ANDERS bzw. VERSCHIEDEN geartet begreifen - und von nun an vom Wunsch beseelt sind, wieder ein Ganzes zu werden.

Seiner Neugierde hat das menschliche Bewußtsein es schließlich zu verdanken, daß fraktale Netzwerk-Welten entstehen können. Neugierde und Forschungsdrang - Wissen wollen - teilt das „Geschlossene Prinzip I“ (Zeitraum-Kontinuum der Realwelt) in immer neue Rasternetze des Mikro- wie Makro-Kosmos auf. Wenn die wissenschaftliche Intelligenz wieder einmal an einem Punkt angelangt ist, den sie als kleinste Einheit des universalen Ganzen postuliert, so wird sie feststellen müssen, daß sie mit einem noch besseren Kernspaltungs-Verfahren tiefer und tiefer einsteigen kann in die unendlichen Muster fraktaler Netzwerke. Und immer wieder werden diese Fraktale den gleichen universalen kybernetischen Wirkräumen des Ursuppen-Mix entsprechen.

Diese Zellteilung, hervorgerufen durch den System-inhärenten Vervielfältigungs-Trieb, wird in der biblischen Schrift unserer heutigen Fassung mit der sogenannten Erbsünde behaftet. Ein Fluch soll den Menschen auf dem Weg durchs Erdendasein begleiten, der jedoch in diesem Kontext als fragwürdig erscheint. Der Entfaltungsprozeß in der materiellen Hülle des Systems wird damit à priori zu einem Leidensweg abgestempelt - und damit fälschlicherweise zu einem Weg der Sünde postuliert, der vom „Teufel“ regiert wird.

In der Tat, diese Suche nach der Wahrheit im Detail ist mit einem „negativen“ Aspekt verknüpft: der Forscher frustiert ganz einfach im Laufe seiner Bemühungen, Anfang und Ende aufspüren zu können. Weil er sich in miteinander verschlungenen Netzwerken ohne Anfang und Ende noch schwer tut. Würde er statt dessen den Mikrokosmos verstehen als die innere materielle Natur „All-dessen-was-ist“ - und den Makrokosmos als sein äußerer Ausdruck (bzw. beide Welten als ineinander verschlungene, miteinander kommunizierende Fraktale)  - dann könnte und sollte er sich endlich zufriedengeben mit dieser Erkenntnis. Statt also weiterhin die äußere materielle Form des Innen und Außen studieren zu wollen, sollte sich die forschende Seele verstärkt auf eine Interaktion dieser Welten besinnen: wie sie miteinander wirken, welchen gemeinsamen Gegensätzlichkeiten sie unterliegen, die ihre Motorik ausmachen.

Der „negative“ Aspekt des spaltenden Bewußtseins aber reicht noch weiter. Je dichter im Laufe der Zeit die Netzwerke in einem Entfaltungs-Prozeß werden, desto turbulenter entwickeln sich die Umweltbedingungen - und desto komplizierter und komplexer werden die Kommunikations-Netze. Einerseits bringt das die Seelen einander näher - andererseits schafft die zunehmende Dichte der Wirkräume Raum- und Überlebens-Ängste, die wiederum diese Seelen einander immer mehr entfremden. Die Folge ist ein sogenanntes „negatives Chaos“ (Beta-CHAOS) im Sinne von Turbu- lenzen übersättigter Netzwerke.

Aus derartigen Mißständen sich befreien zu wollen, gehört zur system-immanenten Motorik des Systems. Kommunikation mit dem Alpha-CHAOS des „Geöffneten Prinzips II" löst die Probleme zu dicht gewordener „Strickmuster“. Das Rad kann sich erst weiterdrehen,  wenn die Bewußtseins-Ebene des „Geschlossenen Prinzips“ diesen Quantensprung in eine neue, höhere Perspektive mitmacht; andernfalls wird sich ein solcher Zustand im Kreise drehen, immer schneller, immer lebensbedrohlicher bis hin zum Kollaps eines Struktur-Raumes.

Die rhytmische Öffnung hin zur inneren Welt unendlicher Wahrscheinlichkeits-Potentiale (neue Realisations-Chancen des Wachstums) löst verhärtete Strukturen, läßt permanente Wandlung zu und bringt auf diese Weise sich fremd gewordene Seelen automatisch wieder zusammen. Es macht eine Art Abstand-nehmen, ein Höhersteigen des Bewußtseins erforderlich - oder auch ein Eintauchen in die Tiefe der Zusammenhänge - wie  immer man diese neue Perspektive auch bezeichnen will. Das zyklische Eintauchen ins Alpha-CHAOS gehört mit zum ORDNUNGS-Prinzip der Motorik des Systems - wie im Vorbild des Kreislaufs der Natur.

Wer auf Dauer Spaltendes Bewußtsein zum Einsatz bringt, erhitzt seine Motorik bis zu einem Punkt X, dem Schmerzpunkt des Systems, wo nichts mehr geht - außer der EINSICHT in die Welt der Verschmelzung und Wandlung. Das Fraktal des „Netzwerkes der verschiedenen Prinzipien“ wechselt mit jedem neuen Aufziehen eines sogenannten „in box / out-box - Zoom-Rahmens“ (neues Detail / neues Umfeld) also die Ebene des Bewußtseins. Es finden Sphärenwechsel statt in immer neue gedankliche Muster offener und geschlossener Welten, die im Einklang nach Werterfüllung streben - und Netzwerke ermöglichen, deren Dichte sich zunehmend in Spontaneität des Ganzen wandelt: eine Welt, in der Alles mit Allem EINS ist.

Beta-CHAOS läßt sich also ganz einfach durch die Veränderung des Ausschnitts in dynamische ORDNUNG verwandeln. Die Polarität Plus (für Freude an sich wandelnder Ordnung) oder Minus (für Frust im zunehmenden Beta-CHAOS) ist für die steuernde (gesunde) PSYCHE spielerisch austauschbar, weil sie weiß, daß es keine festgelegten Begrifflichkeiten gibt, nichts Absolutes - nichts, das groß oder klein, schnell oder langsam, chaotisch oder geordnet, schlecht (böse) oder gut ist. Alles ist vielmehr so, wie die PSYCHE eines persönlichen oder kollektiven SELBST ihr Urteil fällt - in einem Moment neugieriger oder frustrierter Beobachtung ihren subjektiven Rahmen aufzieht und dabei ihre Auswahl trifft - auf ein und derselben geschlossenen Ebene oder auf unterschiedlichen Eta-&-Ebenen ihres Bewußtseins.

Der Ur-Wunsch, wieder ein Ganzes zu werden, würde in diesem Kontext bedeuten, Abstand zu nehmen von spaltendem Bewußtsein. Gewissermaßen aber ist es dem ICH-Bewußtsein anzulasten, daß Adam sich von EVA urplötzlich getrennt empfand. Es müßte also genaugenommen unterschieden werden, zwischen spaltendem, subjektiven ICH-Bewußtsein und einem objektiven All-Bewußtsein, welches die EINHEIT des Ganzen erkennen läßt. Diese Art von Bewußtsein wird im KOSMOATOM als sogenanntes NICHT-Bewußtsein bezeichnet: sich bewußt werden, daß alle möglichen subjektiven Betrachtungs-Ebenen einer einzigen Identität entsprechen. Diese Erkenntnis aber löscht gleichzeitig alle Neugier der Psyche aus! Die Motorik des „Geschlossenen Prinzips“ kommt bei einer solchen Weltanschauung  zum Stillstand. Es finden so gesehen keine Spiele mehr statt. Das System (in der Betrachtung der mit dem Ganzen verschmolzenen Seele) ist in seinen Ruhezustand (Nirwana) getreten.

Mit Adam und Eva haben wir also symbolisch einen Anfang gesetzt, vergleichbar einer Startdynamik des mittels Neugierde (Wissen wollen) sich spaltenden individuellen ICH-Bewußtseins-Prozesses. Alle Freude und aller Schmerz resultieren offensichtlich aus dieser spezifischen Spiel-Variante der individuellen Psyche, die auf der motorischen ICH-Bewußtseins-Ebene des „Geschlossenen Prinzips“ etwas bewegen, verändern bzw. zyklisch wandeln soll. Ein motorischer Prozeß, der jedoch jederzeit - SELBST-bestimmend - wieder durch NICHT-Bewußtsein aufgehoben werden kann. Nichts ist in diesem Kontext erkennbar, das mit Freveln behaftet sein sollte, sich als Strafe darstellt oder irgendwie negative Aspekte vermuten läßt.

Die weltlichen Gelüste und Freuden an der materiellen Ausdehnung (Zellteilung) und Vernetzung können und dürfen also nicht aus einer solchen negativen Perspektive betrachtet werden. Denn nichts im System ist verwerflich oder satanisch, außer ein bewußter Verstoß gegen das „Strömungs-Gesetz der parmanenten Wandlung“. Alles ist Ausdruck Göttlicher Intelligenz und Kreativität, solange Liebe - im Sinne der VEREINIGUNG im „Geöffneten Prinzip“ das verbindende ZWISCHEN den Zellen ist und bleibt. Sie erhält damit ihren eigentlichen Sinn, denn wäre alles stets EINS, dann bräuchte es auch diese LIEBE nicht. Die Gefühle von Sehnsucht und Hoffnung wären ebenso unbekannt, wie jegliche Kreativität zur Erreichung irgendwelcher Ziele. Ja, ein ZIEL als solches verlöre seine Bedeutung, weil eben jegliche Art von ZEITRAUM (Abstand eines Gedankens von seiner Manifestation) im Bereich der Spontan-Erfüllung sich erübrigt.

Die menschliche Intelligenz will (und soll!) wissen, forschen, sezieren, die Einzelteile untersuchen - mit dem Ziel, das GANZE zu erfassen (und sich dessen bewußt zu werden). Ohne diesen Spaltungs-Prozeß gäbe es weder Zeit noch Raum - und damit auch keine Bewußtseins-Einheiten. Diese nämlich sind bereits das Resultat eines gespaltenen Göttlichen EINE-SELBST in ein motorisches VIELE-SELBST. Somit hätte die Göttliche Einheit durch den Urwunsch des SELBST-Bewußtseins sich bereits selbst versündigt!. Wer sich also von dieser postulierten Ebene freizumachen versteht, befreit sich augenblicklich von all solchen Glaubens-Indoktrinationen - die dazu bestimmt sind, den Menschen in eine Abhängigkeit oder Unterwerfung zu bringen (aus welchen Gründen auch immer).

Damit wäre die Welt des Teufels und der bösen Geister und Dämonen für alle Zeiten eliminiert - und der durchschauenden Intelligenz Tür und Tor geöffnet; begleitet von gutem Gewissen, Grund zur Fröhlichkeit, Sinnlichkeit und Weisheit, endloser Experimentier-Freude und Liebe gegenüber “Allem-was-ist”. Wenn überhaupt ein teuflisches Element anzuerkennen wäre, dann in den Versuchungen, die “Gesetze der Zahl” zu verletzen. Dies aber hätte der Einzelne sich selbst zu verantworten - und nicht einer externen Macht der Verführung. Somit bleibt es dem freien Willen, der Auswahl und Entscheidung des Individuums überlassen, welchen Weg es einschlägt, im auf Harmonie getrimmten Kanalisierungs-System des KOSMOATOMS.