Sonntag, 24. Oktober 2010

05 Dimensionen des Zeit-Bewußtseins

ALPHA (a)-Original-Dynamik und BETA (ß)-Aussenwelt-Kopie,

ETA-&-Sowohl-als-auch-Bewusstsein


Wohl die am schwersten zu verstehende Dynamik ist ZEIT. Sie ist am leichtesten erfaßbar zwischen zwei Punkten einer Strecke, die man üblicherweise als „Vergangenheit“ und „Zukunft“ definiert. Die allgemeine Vorstellung geht dahin, daß - wie auf einer Schnur aufgereiht - Ereignisse stattfinden oder in einem solchen Zeitraum Dinglichkeiten sich verwirklichen, wachsen und gedeihen, leben und sterben. Die Gegenwart wird - kaum ist sie bewußt - schon zur Vergangenheit. Die Zukunft zeigt sich schon im nächsten Augenblick - und als solcher ist sie bereits Gegenwart - aber auch schon wieder Vergangenheit. Dieses „Schnurdenken“ entspringt unserer Vorstellung linearer Bildfolgen, eines Davor und Danach, eines Geschehens zwischen Anfang und Ende.

Darüberhinaus verbinden wir Zeit zwangsläufig mit Veränderung. Was aber würde geschehen, wenn in einem solchen Zeitraum nichts wäre, das sich verändern könnte? Zum Beispiel reine Gedanken-Vielfalt, Vernetzungen von potentiellen Spielvarianten, die ganze Welt der Vision, deren einzigartige Verbindung die Spontaneität ist - in der es keine „Zeit der Veränderung von Ereignissen und Dinglichkeiten“ braucht (da alles zeitlos miteinander kommuniziert).

Zeit braucht also Ereignis und Stofflichkeit, um etwas zyklisch zu verändern - also sogenanntes Wirk-Material, wie es im „Geschlossenen Prinzip I“ vorzufinden ist. Ohne diese Ereignis-Partikel und/oder stofflichen Partikel bleibt Zeit (wie sie hier zunächst verstanden wird) wirkungslos. Den Ursprung der Zeit an ein Urknall-Ereignis koppeln zu wollen, ist in einem solchen Kontext fragwürdig. Wohl aber ist diese Theorie stimmig, wenn man den Urknall selbst als ein Zentralereignis (von vielen) definiert, an dem Materie/Energie beteilgt waren. Mit diesem Knall-Punkt verfügen die Wissenschaftler über einen „Meßpunkt“, von dem aus hypothetische Folgerungen in Zeit und Raum möglich sind. Was aber ist, wenn Zeit bereits vor diesem Urknall existent war - eben in „Form“ vorerwähnter Qualität, sozusagen als potentielle Dimension oder Kraft für Realisationsvorgänge, Aufgaben und Werterfüllungen?

Zeit wird stets zyklisch erlebt, zwischen Geburt, Leben, Tod, Wandlung (und Wiedergeburt) - also zwischen eben solchen Meßpunkten. Das Alter von Mensch, Tier, Pflanzenwelt, Sternen, Sonnensystemen, Galaxien, größten und kleinsten Welten wird jeweils definiert als Zeitspanne oder Zeitraum zwischen Anfang und Ende eines Ereignisses oder Netzwerkes bzw. Geburt und Tod einer Wesenheit. Immer wieder benötigt die forschende Intelligenz hierzu den Raum, die Definition wenigstens zweier Punkte, um über die Zeit, das Alter und die Veränderungs-Parameter Auskunft geben zu können. Dieses Denken über die Zeit und das Alter muß das menschliche Bewußtsein zum linearen Denken in Abschnitten hin geprägt haben: ein menschliches Zeitempfinden also im Sinne des gedanklichen Vorstellens einer Schnur unendlich zu setzender korresponierender Grenzpunkte, je nach Fragestellung.

Zeit „vergeht“ nicht, selbst wenn es uns die Uhren versuchen aufzuzwingen. Wir können mittels dieser sogenannten Zeitmesser zwar feststellen, daß ein Tag und eine Nacht 24 Stunden dauern oder daß eine Stunde 60 Minuten beträgt. Dies aber ist eine am zyklischen Naturgeschehen orientierte Vereinbarung der Spezies Mensch, um das Alltagsgeschehen seiner sozialen Strukturen in geordneten Bahnen ablaufen zu lassen. Wenn Zeit aber nicht vergeht, sondern allein sich die Dinglichkeiten und Ereignisse in der Zeit verändern, was tut dann Zeit überhaupt? Im KOSMOATOM wird davon ausgegangen, daß Zeit überall existent ist - alle Räume bzw. Prinzipien durchdringt, ebenso wie die Bewußtseins-Einheiten. Zeit ist in diesem Modell also omnipräsent, eine verfügbare und wirkungsvolle Kraft an jeder Stelle des Schöpferischen Prinzips - und damit ein dynamischer Aspekt der Ursubstanz. Deshalb sprechen wir von der sogenannten Zeit-Bewußtseins-EINHEIT bzw. von Zeitbewußtseins-Einheiten im System.

Wenn dennoch terminologisch von einem „Zeitstrom“ die Rede ist, so stelle man sich vor, daß die Quelle dieses Stroms, der Strom selbst und das Meer, in das er fließt - um sich letztendlich wieder in die Quelle zu verwandeln - EINS sind. Es braucht (aus einer höheren Betrachtungs-Ebene) also keine Zeit, bis aus dem einen das andere hervorgeht; alles geschieht in einem einzigen schöpferischen Augenblick, ist Ausdruck des einen wie des anderen, besteht aus „wässriger“ Ursubstanz. Allein das begrenzende Moment des räumlich formalen Bewußtseins schafft Unterschiedlichkeiten und Begriffe wie Gefälle, Flußbett, Ufer, Strand, große und kleine Wasser...

Die Aussage Heraklids „Alles fließt“ (was interpretiert werden kann wie - „Alles ist in permanenter Veränderlichkeit begriffen“), bezieht sich offensichtlich auf die Wirkungskraft der Zeit im zyklischen Raum des steten Wandels (Geschlossenes Prinzip I), nicht aber auf die Zeit als solche. Um weitere Verwirrungen zu vermeiden, wird Zeit im Modell der Überbegriff „Zeitbewußtsein“ zugeordnet. Somit wird Zeit relativiert bzw. Betrachtungs-abhängig gemacht, entsprechend der individuellen Sicht eines Beobachters. Es wird unterschieden zwischen physischem und psychischem Zeitbewußtsein, wobei letzteres sich jeglicher objektiver Messung entzieht.

Das „Geschlossene Prinzip I“ ist demzufolge erfüllt von physischem Zeitbewußtsein, welches im KOSMOATOM als b-Zeitbewußtsein bezeichnet wird. Es erfüllt die Welten der steten Veränderlichkeit vom Feinstofflichen bis hin zu Grobstofflichen, von einer ruhigen, noch geringen Ereignisdichte bis hin zu turbulenter Ereignisfülle hohen Verdichtungsgrades. Hier wirkt die (physische) Zeit sozusagen als vitaler zyklischer Raum, der alles mit allem in sogenannten Ursache-Wirkungs-Mustern vernetzt. Im kybernetischen Modell wird dieses Prinzip durch ein OMEGA (II) dargestellt, dessen Schenkel - vergleichbar dem Hufeisen-Magnet - Polarität aufweisen. Diese sogenannte OMEGA (II)-Raumdynamik repräsentiert im Modell die ganze Welt der Bi-Polarität, des Denkens in Positiv, Negativ und Neutral - männlich, weiblich, sächlich - gut, böse, usf.

Prinzip der Entfaltung, Verdichtung und Wandlung
Wohl am einfachsten vorstellbar ist dieser b-Zeit-Raum über das Hilfsmittel eines linearen Fluß-Systems, welcher die Raumpunkte 1-9 miteinder verbindet. Es versorgt quasi alle Bereiche der Welten des „Geschlossenen Prinzips“ mit physischem b-Zeitbewußtsein., wobei

Punkt 4 der Stellenwert einer (Wieder-) Geburt zukommt;

Punktbereich 6 der Vitalität und Vielfalt des Lebens und der materialisierten Netzwerkbildung zuzuordnen ist und

Punkt 9 schließlich dem (vorläufigen) Endstadium, dem Tod und der Wandlung einer Wesenheit, eines Netzwerkes oder eines Ereignisses entspricht.

Das „Geöffnete Prinzip“ hingegen ist aufgeladen mit psychischen a-Zeitbewußtseins-Einheiten. Hier regiert die Spontaneität, die Gleichzeitigkeit, die Omnipotenz des Schöpferischen Prinzips, sowie die Vorstellung und das Wissen über das Traumbild der Einheit allen SEINS, welches lediglich des Abrufs bedarf. Hier liegt alles Gedankengut fix und fertig vor, bietet sich dem Bedarfer an, braucht nur noch per Wunsch nach außen gebracht werden, um sich in Wort und Tat, Zahl und greifbare Dimensionen zu manifestieren. Im Grunde genommen handelt es sich hierbei um den gleichen Fluß - allein die Betrachtung löst sich von der linearen Sicht. Der a-Standpunkt nimmt ganzheitlich wahr, sieht nicht die Quelle getrennt vom Fluß und dem Meer - sondern das sogenannte a-Quellenmeer als vernetzte EINHEIT. Das OMEGA dieser Betrachtungsweise ist nach oben hin offen, als Sinnbild eines offenen Denkens in ganzheitlichen Dimensionen. So gesehen verlieren die Dinge auch ihre Unterschiedlichkeit, weil die EINHEIT des Ganzen offensichtlich ist.

„Geschlossenes Prinzip“ und „Geöffnetes Prinzip“ gehen fließend ineinander über, je mehr sich das Bewußtsein erhebt - vom niederen Standpunkt geschlossener Regelkreise (wo sich der Betrachter quasi ständig im Kreise dreht, die Dinge unterschiedlich bewertet) - bis hin zu höheren Verständnis-Ebenen ganzheitlicher Sicht, sogenannter offener, dynamischer, kommunizierender Räume. Es bedarf also lediglich einer höheren Perspektive, eines Abstandnehmens von spaltenden Betrachtungen in das EINE oder ANDERE - hin zu einer sogenannten ETA-& Ebene des ZWISCHEN.

Dieser Zwischenraum III schließlich läßt beide Zeitbewußtseins-Arten miteinander korrespondieren. Er „übersetzt“ die verschiedenen Ausdrucksmuster sozusagen fließend und simultan (was er nicht könnte, wenn ihm nicht beide „Zeit-Sprachen“ innenwohnten). Wenn überhaupt von einem systemübergreifenden „Zeitfluß“ die Rede sein kann, dann gehört diese Eigenschaft in diesen Raum des kommuniziereden ZWISCHEN. Sein Flußlauf ist vergleichbar dem Mäander-Symbol, dem Fluß des Lebens, dessen Anfang (Quelle) gleichzeitig das Ende (Meer) darstellt. Dies ist der „Kanal des kommunizierenden Zeitbewußtseins“, in den das menschliche Bewußtsein im Jetzt und Hier - in allen Momenten seiner psychischen wie physischen Existenz - eintauchen kann, um sich freizumachen von den begrenzenden Fixpunkten eines Denkens in räumlichen Begrifflichkeiten oder zetlichen Dimensionen wie Gestern, Heute und Morgen. In diesem dynamischen Sowohl-als-auch-Bewußtsein ist jeder Gedanke und jede Information des sogenannten inneren Wissens abrufbar. Hier wartet die Fülle der Glückseligkeit allen schöpferischen Geschehens auf den Augenblick individueller Umsetzung und Werterfüllung. Bewegt durch die Kraft des Glaubens und der Gewißheit sowie durch die Macht der intelligenten Vernunft, symbolisch dargestellt durch das pulsierende Feed in - Feed out eines dynamischen ETA-&-Zeitbewußtseins.

Dynamisches, unbegrenztes Denken einbinden zu wollen in ein formal begrenztes Modell einer Kugel, eines Tropfens, eines Mäanders, eines Kristalls welcher Form auch immer... - keine Art festgefügten Vorstellungsmusters ist im Grunde genommen geeignet, diese Vielfalt in dynamischer Einheit wirklich allumfassend darzustellen. Deshalb soll an dieser Stelle eine Art Ausbruchsversuch aus dem KOSMOATOM-Modell vorgenommen werden. Mittels dreier Symbole werden ganz einfach Geometrische Muster erzeugt, die nach allen Seiten hin sich fortsetzen können - unendlich.

Das Alpha steht in diesem Fall für die Quelle, die nach Entfaltung drängende Startkraft, das unendlich überfließende Potential des "Geöffneten Prinzips", die kochende Ursuppe des Wahrscheinlichkeiten-Potentials.

Das Omega steht für das empfangende Prinzip, das Reflektierende, die Begrenzung, das Kanalisierende, die liebevolle Umhüllung, das Meer, die individuelle Formgebung aber auch wandelnde Kraft - und damit für das "Geschlossene Prinzip".

Das Steuerrad steht schließlich für die Regelung dieses Prinzips, die rhythmische Ausgeglichenheit des Hin- und Her, Auf und Ab, Hinein und Heraus; das Strömungsgesetz, die Welt des ZWISCHEN, den Fluß der Kommunikation, das sogenannte Quellenmeer, welches den Anfang mit dem Ende verbindet - und aus dem Ende einen neuen Anfang gestaltet...